Jugend-Mix gegen Damen 1
Heute, am Donnerstag, traf unser Damen 1 im Heimspiel auf das Team UniBasel 2 – oder besser gesagt, auf eine „interessante“ Variante davon. Der Reihe nach:
Unsere Trainerin Marianne war gerade dabei, sich von ihrer Erkältung zu erholen und ins Bett zu gehen, als am Vorabend des Spiels das Telefon klingelte. Am Apparat war Martin von UniBasel 2, mit einer spontanen Bitte: Er wollte das Spiel verschieben. Grund? Seine Spielerinnen hatten am Vortag bereits ein Spiel absolviert und am Spieltag sollte zweimal trainiert werden – zu viel Belastung.
Spielverschiebung? Nicht so einfach! Wir verstehen, dass das Programm für solche Teams dicht ist, aber: Spieltermine sind seit Juni bekannt und werden entsprechend geplant. Eine kurzfristige Verlegung funktioniert nur, wenn beide Teams einen passenden Ersatztermin finden – und das ist wenigen Stunden (!) fast unmöglich. Deshalb mussten wir die Bitte ablehnen, auch wenn wir sie ernsthaft geprüft hatten.
Das Überraschungsteam Trotzdem kam ein Team – aber nicht UniBasel 2, sondern ein Mix aus Jugendspielerinnen verschiedener Vereine: CityBasel, Leonard und Pfeffingen. Selbst der Ersatztrainer war nicht von UniBasel, sondern von CityBasel. Dies sorgte für Erstaunen, da keine Spielerin des ursprünglich gemeldeten UniBasel-Teams anwesend war.
Zudem fehlten Schreiberbögen von unserer Seite. Dies führte zu erheblichem Chaos, das bereits im letzten Spiel seinen Ursprung hatte. Letzte Woche hatten wir keinen offiziellen Schreiber, und die improvisierte Lösung führte dazu, dass nicht bemerkt wurde, dass keine Schreiberbögen mehr vorhanden waren. Man kann langsam davon ausgehen, dass wir etwas sehr unorganisiert sind und dies führt dazu, dass wir mehr bei der Erwärmung Probleme lösen müssen als uns auf das Spiel zu konzentrieren!
Ein grosser Dank geht an Gabriela von VB Binningen: Sie, als Spielerin eines anderen Vereins, hatte glücklicherweise einen Hallenschlüssel von Binningen und wohnt direkt in Binningen um die Ecke - vor allem war sie spontan und flexibel genug bei so einer Bitte auch noch zu Hause aufzuspringen und zur Halle zu laufen, die Bögen zu holen und noch dazu unsere freche Bitte zu erfüllen, denn sie brachte uns die Schreiberbögen auch noch mit Velo zur Halle – eine Rettung in letzter Minute! Ein echter Rettungsakt!
Startprobleme und sportlicher Fairplay Zusätzlich meldete das gegnerische Team, dass sie keine einheitlichen Trikots hatten – wieder stand eine Entscheidung. Nach kurzer Diskussion liessen wir sie dennoch spielen, denn unsportlich wollten wir nicht sein.
Das Spiel begann nach dem ganzen Chaos pünktlich. Schnell wurde klar, dass die Spielerinnen des Jugendmix-Teams zwar Talent hatten, sich aber untereinander kaum kannten. Dies führte zu Abstimmungsproblemen und Unsicherheiten. Wir konnten die Partie sehr deutlich für uns entscheiden.
Ein bitterer Nachgeschmack Obwohl wir gewonnen haben, fühlt sich der Sieg nicht ganz „echt“ an. Es bleibt die Frage nach der Fairness: Ein Team, das nicht UniBasel 2 war, stand uns gegenüber. Das Verbandssystem, das Jugendlichen erlaubt, flexibel in mehreren Teams zu spielen, hat Vor- und Nachteile. Es kann hilfreich sein und natürlich für die Spielpraxis der Jugendlichen ist es auch von Vorteil, aber in diesem Fall fühlte es sich ungerecht an. Andere Teams müssen gegen eingespielte Gegner spielen und nicht gegen ein Jugendmix, während manche Teams in den letzten Jahren immer wieder durch Jugend-Verstärkung von oberen Ligen Vorteile erhalten und einen Abstieg umgehen können.
Fazit Wir danken Gabriela für ihre Rettung in der Not und wissen dass die Jugendlichen, die wir heute gesehen haben viel Talent haben und uns wahrscheinlich in ein paar Jahren in Grund und Boden spielen würden - einfach nicht heute ;-) Aber die Jugendlichen sahen so aus, als wenn sie die Niederlage gelassen hinnehmen, warum auch nicht, sie waren ja nur die Vertretung.
Heute demzufolge ein Sieg mit gemischten Gefühlen. Jetzt richten wir den Blick nach vorn, denn der nächste Gegner heisst Novartis.